AK Antifa – Antifaschismus ist einer unserer Grundwerte

Eine linke Gesellschaftsvision ohne Antifaschismus? Für uns undenkbar. Spätestens seit der Weimarer Republik ist der Kampf gegen Rechtsextremismus untrennbar mit dem Kampf für den demokratischen Sozialismus verbunden. Unsere Genoss*innen haben ihr Leben riskiert, viele haben es verloren. Der Gründer der JUSOS München, Felix Fechenbach, hat die Gefahr durch die Nazis als einer der ersten erkannt und engagierte sich gegen die Faschist*innen. Viele Feinde machte er sich im rechten Lager mit seiner Kolumne in der Detmolder SPD-Zeitung „Volksblatt“, in der er sich über Nazis lustig machte. Am 11. März 1933 wurde er verhaftet. Seine Feinde schafften es bis ganz nach oben und Himmler persönlich veranlasste seine Überführung ins KZ Dachau. Am 07.08.1933 wurde Felix von SS- oder SA-Männern auf dem Weg ins KZ erschossen. 

Als JUSOS in der ehemaligen „Hauptstadt der Bewegung“ haben wir eine besondere historische Verantwortung. Unsere Stadt war Keimzelle des deutschen Faschismus. Dies soll nie wieder geschehen. Antifaschismus bedeutet heute für uns der Kampf gegen Nationalismus, Sexismus, Chauvinismus, Recht(sextrem)e Gewalt, gegen den Rechtsruck der Gesellschaft, gegen Rassismus und Totalitarismus – gegen alles, was Faschismus ausmacht. Wir wollen eine befreite Gesellschaft, gleiche Chancen für alle, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht und Herkunft. 

Der Arbeitskreis Antifaschismus der JUSOS München ist dazu da, die antifaschistische Arbeit der JUSOS zu organisieren. Seine Aufgabe ist es, Ansprechpartner für und Kontakt mit Organisationen und Einzelpersonen zu suchen, die sich antifaschistisch engagieren, und damit zum Kampf gegen rechts beizutragen. Ebenso gehören Bildungs- und Diskussionsveranstaltungen zum Aufgabenfeld des AK Antifa. Wie alle AKs ist auch der AK Antifa quasi ein ThinkTank – aber mit einer aktivistischeren Ausprägung. 

Wie jeder AK wird seine Konstituierung durch die Delegierten auf der Jahreshauptversammlung der JUSOS München beschlossen. Auf der daraufhin stattfindenden Konstituierungsveranstaltung wird dann darüber entschieden, wie der AK arbeiten soll und ein Vorstand oder ein Sprecher*innenrat gewählt. 2019 haben die anwesenden Genoss*innen bei der Konstituierung einen 3-köpfigen Vorstand gewählt – ein Vorsitzender und zwei Stellvertreter*innen. 

Du kannst diesen Vorstand jederzeit erreichen: ak_antifa@jusos-m.de. Wir freuen uns über alle, die sich engagieren wollen, über eure Ideen zu Aktionen, Veranstaltungen, Anträgen. Wir kümmern uns auch um Hilfe, wenn ihr im Kampf gegen Faschos nicht weiterwisst oder bedroht werdet und beantworten euch gerne eure Fragen. 

Hier noch ein kleines Nachschlagwerk zu Antifaschistischer Aktivität in München (garantiert ohne jeden Anspruch auf Vollständigkeit): 

Michael Stürzenberger: Rechtradikaler „Journalist“ und Aktivist, ehemaliger Pressesprecher der CSU München, Gründer der Islamfeindlichen Minipartei „Die Freiheit“ und der sogenannten „Bürgerbewegung Pax Europa“. Gut vernetzt in der rechtsextremen Szene in ganz Deutschland. Regelmäßiger Autor für „PI-News“, ein rechter Blog, der unter anderem die Privatadresse von Walter Lübcke veröffentlichte. Achtung: Er filmt Gegendemonstrant*innen gerne direkt ins Gesicht. Löste 2016 seine Partei auf, da alle politischen Ziele durch die AfD bestens vertreten würden. 

Heinz Meyer: Rechtsextremist, der seit 2019 auch vom Verfassungsschutz als Gefährder beobachtet wird. Chef der Münchner PEGIDA. 

PEGIDA München: Lokaler Ableger der islamfeindlichen, rassistischen Bewegung „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlands“. 

a.i.d.a. Münchenwww.aida-archiv.de Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e. V. Seit 1990 wird hier das für antifaschistische Aktivitäten dringend notwendige Hintergrundmaterial gesammelt. Über a.i.d.a. sollen diese Informationen möglichst vielen Leuten zugänglich gemacht werden, über Anfragen kann das Archiv genutzt werden. Sie unterstützen Fach-, Seminar- und Magisterarbeiten, bearbeiten Anfragen von Journalist*innen und Initiativen und vieles mehr. Auf der Webseite könnt ihr unter anderem sehr frühzeitig Informationen zu bevorstehenden rechten und antifaschistischen Terminen in München und Bayern bekommen. 

München ist Bunt: „München ist bunt!“ e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich gegen Rassismus und Menschenverachtung sowie für eine demokratische und tolerante Stadtgesellschaft einsetzt, mit Initiativen und Projekten vor Ort. Deswegen arbeitet der Verein mit lokalen politischen Institutionen – den Stadtteilparlamenten (Bezirksausschüssen) – und anderen zivilgesellschaftlichen Initiativen zusammen. „München ist bunt!“ finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. http://muenchen-ist-bunt.de/ 

Antifaschismusreferat der Studierendenvertretung an der LMU (Antifareferat): Quasi der AK Antifa der Studierendenvertretung. Engagiert sich besonders gegen (rechtskonservative) Burschenschaften. http://www.facebook.com/antifareferat 

Bellevue di Monaco: Wohn- und Kulturzentrum mit Café (und bald einem Dachsportplatz) für Geflüchtete und interessierte Münchner*innen in der Müllerstraße 2 – 6. Die Gebäude wurden durch die Initiative in viel ehrenamtlicher Arbeit saniert und vor dem Abriss bewahrt. Bietet Räumlichkeiten für Initiativen. 

Die München-Chronik: Die München-Chronik ist ein gemeinsames Projekt der Fachinformationsstelle Rechtsextremismus in München (firm) und der Beratungsstelle BEFORE mit Unterstützung der Antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München (a.i.d.a. e.V.). Auflistung rechter und diskriminierender Vorfälle und Aktivitäten und Informationen über Rechte Organisationen in München. https://muenchen-chronik.de/ 

Before: BEFORE ist eine Beratungsstelle für Betroffene von rechter und rassistischer Gewalt und Diskriminierung in München. Sie unterstützt Betroffene, deren soziales Umfeld, sowie Personen, die Vorfälle bezeugen können. In den beiden Fachbereichen Antidiskriminierungsberatung und Opferberatung berät BEFORE kostenlos, vertraulich und unabhängig von staatlichen Behörden. Das Team unterstützt Menschen, die aufgrund von ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Behinderung, Alter, sozialem Status, sexueller Identität oder antirassistischem Engagement Diskriminierung oder Gewalt erleben. https://www.before-muenchen.de/ 

Fachinformationsstelle Rechtsextremismus in München (firm): Seit dem 01.01.09 gibt es die Fachinformationsstelle Rechtsextremismus in München (firm). Diese ist organisatorisch angesiedelt beim Feierwerk e.V. Die firm ist Anlaufstelle und Informationsdrehscheibe zu Fragen über extrem rechte Aktivitäten, Organisationen und Strukturen in der Landeshauptstadt München. Die firm beobachtet und analysiert aktuelle Entwicklungen in der regionalen extrem rechten Szene. Sie informiert und unterstützt Einrichtungen, Initiativen und Projekte in München, um extrem rechten Aktivitäten Raum und Ausbreitungsmöglichkeiten zu nehmen. http://www.feierwerk.de/einrichtungen-projekte/089-gegen-rechts/firm-fachinformationsstelle-rechtsextremismus-muenchen/ueber-uns/ 

Identitäre Bewegung: pseudo pan-europäische Jugendbewegung, die sich in modernem Gewand für ein weißes, christliches Europa der Vaterländer einsetzt und dafür auch Aktionsformen der autonomen Bewegung anwendet. Auch Nipster genannt – Nazihipster. 

Karl Richter: rechtsextremer Stadtrat der NPD-Tarnliste „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ in München. Wird im Stadtrat konsequent von allen Parteien ausgegrenzt. 

Fachstelle für Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit (ursprünglich Fachstelle gegen Rechtsextremismus, daher kurz FgR): Direkt dem Münchner OB unterstellte Fachstelle, seit 2008. Koordiniert Verwaltungshandel für Rechtsextremismus, Rassismus und weiteren Formen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sowie des jihadistischen Salafismus, vernetzt hierbei die Verwaltung mit der Zivilgesellschaft und vertritt die Stadt dabei nach Außen. Hauptaufgabe der Fachstelle ist es, sämtliche demokratischen Kräfte in München, die sich bereits gegen die oben genannten demokratiefeindlichen Tendenzen engagieren, zu bündeln, weiter zu vernetzen und zu stärken. https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtpolitik/Fachstelle-fuer-Demokratie.html 

Weitere interessante Links: 

http://antisexistischeaktionmuenchen.blogsport.eu/ ein Blog, der sich hauptsächlich mit den Aktivitäten selbsternannter „Lebensschützer*innen“ und antiemanzipatorischen Teilbewegungen in München und Umgebung beschäftigt. 

https://www.kalinka-m.org/ Kalender über linke Aktivitäten in München 

http://oam161.blogsport.eu/ Blog des Offenen Antifa-Treffen München. Jeden 1. Und 3. Mittwoch im Monat im Kafe Marat, offen für alle, die sich antifaschistisch engagieren wollen. 

https://nsuprozess.net Website des Bündnisses gegen Naziterror und Rassismus, kritische Begleitung des NSU-Prozesses und Kampagne zur Auflösung des NSU-Komplex. #KeinSchlussstrich!