Als ich 1985 in Bautzen geboren wurde, war der Münchner Stadtrat eine eher unwahrscheinliche Perspektive.
Kein typisches Mädchen Hobby, aber wichtig für mein Aufwachsen war vor allem Fußball – die Fähigkeit schnelle und taktische kluge Entscheidungen zu treffen habe ich auch auf dem Bolzplatz gelernt. Später spielte ich Theater und engagierte mich in der Evangelischen Jugend. Auch, weil ich Freunde suchte, die nicht zur rechten Jugendkultur gehörten, so wie die Mehrzahl meiner Mitschüler*innen auf der MIttelschule. Nach der zehnten Klasse zog ich Zuhause aus und nach Dresden, um dort die Fachoberschule für Sozialberufe zu besuchen. Nach meinem Abschluss begann ich im Sommer 2005 Soziale Arbeit und Evangelische Theologie an der Evangelischen Hochschule in Dresden zu studieren. Während des Studiums war ich als Referentin für Sport & Partys in der Studierendenvertretung aktiv und Vertreterin der Studierenden in der Hochschulkonferenz. Nebenher schrieb ich die Südosteuropa-Kolumen für die Hochschulzeitung „Semper&Wiener“ und war Mittelfeldspielerin im Fussballteam der Hochschule. Das siebte Semester verbrachte ich in Sibiu/Rumänien und gehöre damit zur Generation Erasmus.
2009 zog ich erstmals nach München, um als Eventmanagerin beim ökumenischen Kirchentag zu arbeiten. Doch es hielt mich beruflich nicht lange an einem Ort: Stuttgart, Dresden, Hamburg, Leipzig und Berlin sind Stationen meines beruflichen Werdegangs im Bereich Veranstaltungsmanagement. In dieser Zeit habe ich berufsbegleitend BWL studiert, gleichzeitig arbeitete ich 2015 in einem Eventbüro unweit der zentralen Registrierung für Geflüchtete in Berlin und konnte mich dem unorganisierten Eindruck beim Umgang mit den Geflüchteten nicht entziehen.Irgendwann in dieser Zeit dachte ich: In der Sozialen Arbeit mit Geflüchteten sollten auch mal mehr Menschen arbeiten, die Dinge organisieren können!
Und wieder verschlug es mich in die bayerische Hauptstadt. Anfang des Jahres 2016 begann ich meinen Job bei der Inneren Mission München und baute den Arbeitsbereich „Unterstützungsangebote für geflüchtete Familien“ in 18 Flüchtlingsunterkünften auf. Integration organisieren, Beraten und beim Zugang zur Stadtgesellschaft zu unterstützen sind seit dem mein Beruf.
Mein Viertel in München ist das alte Arbeiterviertel Westend – alternativ, bunt und kreativ. In der SPD Schwanthalerhöhe und bei den Jusos bin ich engagiert, weil ich die Politik dieser Stadt aktiv mitentscheiden möchte. Meine Stimme ist eine Stimme für ein soziales München. Ich sehe es als meine Aufgabe die Perspektiven und Bedürfnisse von Neuzugezogenen – ob nun wie ich selbst aus beruflichen Gründen oder wie meine Klient*innen aufgrund von Notlagen – in die Stadtpolitik einzubringen.
Empathie als Leitlinie politischen Handelns: Gute Politik lässt sich meiner Meinung nach daran erkennen, dass ich mich als Adressat/ Betroffene gut und gerecht behandelt fühlen würde.
Fairness und Respekt sind für mich wichtige Faktoren in der politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung.. Wer Hilfe braucht, soll diese bekommen – ohne sich dafür zu schämen. Denn Sozialleistungen sind keine Almosen, sondern ein Recht, was jeder und jedem zusteht. Auch das Thema Gendergerechtigkeit liegt mir am Herzen: Anti-Diskriminierung sowie der Abbau von stereotypen Sicht- und Verhaltensweisen müssen politisch angegangen werden. Deshalb setze ich mich für genderneutrale Erziehung in Münchner Kitas, Schulen und Freizeitstätten ein.
München ist eine tolle, bunte und attraktive Stadt, die nach wie vor Menschen anzieht. Ich möchte als Stadträtin dabei unterstützen, die Stadt und ihre Politik sozial zu gestalten.
Anmerkung der Redaktion: Bei den Vorstellungen der Kandidat*innen wurden höchstens Änderdungen an der Formatierung vorgenommen.