Digitale Kommunikation bei den Jusos München

Wir Jusos leben durch den Austausch – den persönlichen Austausch. Wir bilden Banden, entwickeln Ideen und organisieren uns in Vorstandssitzungen. Und dann kam Corona. Bereits an der Wahlparty konnten nicht mehr alle teilnehmen – erste mögliche Kontaktpersonen mussten der Party fernbleiben. Schnell war ein Hangouts Kanal eingerichtet.

So wie viele anderen standen wir Jusos nun vor der Frage, wie kommunizieren, entscheiden und wählen wir in Zukunft. Schnell kam die Information aus dem Bundesbüro, dass kommunizieren und entscheiden kein Problem ist, nur wählen, das geht bei Parteien nur, wenn man persönlich anwesend ist.

Und so fingen all unsere Ebenen an, die verschiedenen digitalen tools, die die Welt so zu bieten hat, mal auszutesten. In München war man sich relativ schnell einig. Wir benutzen Zoom. Bedienungsfreundlich, geeignet auch für größere Sitzungen und für Seminare. Andere Ebenen durchliefen erst mal Google Meets, Zoom oder WebEx.

Zwangsläufig folgten die Auseinandersetzungen über den Datenschutz und das Aufzwingen eines Tools für die Mitglieder. Bei manchen Anwendungen muss man erst das Programm downloaden, man braucht ein spezielles Endgerät oder es werden Daten verkauft und weitergegeben. Kann sich das Mitglied nur über ein spezielles Tool beteiligen, dann bildet dieses eine soziale, ideologische oder finanzielle Hürde. Dies ist nichts, was ein sozialistischer Richtungsverband wollen kann. Aber wie löst man dieses Problem? Man wägt ab. Partizipation gegen Hürden. Da muss jede*r für sich selbst entscheiden, wie man da seine*ihre Priorität setzt.

Lediglich beim Datenschutz ist die Richtung klar. Die SPD hat auf Bayerischer und auf Bundesebene einen Datenschutzbeauftragten, mit dem sich die meisten Ebenen auch in Kontakt setzten um das optimale Programm für die jeweilige Ebene zu finden. Daraufhin fand so mancher Tool-Wechsel statt.

Wir befinden uns noch mitten in der Wahrheitsfindung und Entwicklung, aber eins ist klar – unsere Verbandsarbeit hat sich schon jetzt gewandelt und wird auch nach der Corona – Krise nicht mehr nur ausschließlich in Präsenzsitzung stattfinden.