In den letzten Monaten sind bekanntlich viele junge Menschen bei den Jusos eingetreten. Wir haben so viele Neumitglieder wie gefühlt noch nie. Aber woran liegt das? Was hat sich in den letzten Monaten verändert? Wir haben nachgefragt. Hier berichten Neumitglieder über ihre Motivation, was sie verändern wollen und wie es so ist, ein Juso zu sein.

Warum bin ich eigentlich nicht schon viel früher Juso geworden? Ich habe mich bereits früh mit der SPD bzw. ihren grundlegenden Idealen und Zielen identifizieren können, aber irgendwie hab ich es doch nie fertiggebracht mich außerhalb der Nachrichten mit der Partei auseinanderzusetzen und hatte deshalb auch keinen wirklichen Anknüpfungspunkt, wo ich mich mehr informieren könnte. Bei mir lag der Eintritt also gar nicht so sehr an der aktuellen politischen Entwicklung, obwohl die Zuspitzung der politischen Debatten und auch die immer mehr ansteigende Medienpräsenz von antiliberalen und letztendlich demokratiefeindlichen Strömungen, mich wohl auch dazu bewogen hat meine Standpunkte für mich noch einmal klar zu überdenken und zu festigen. Im letzten Herbst bin ich dann endlich mit ein paar Kommilitonen zu einem Neumitgliederstammtisch gegangen und bin dann kurz nach dem tollen Neumitgliederseminar ein paar Wochen später auch eingetreten.
Mittlerweile habe ich auch schone einige Möglichkeiten zum persönlichen Engagement kennengelernt, von Demonstrationen und Konferenzen bis hin zur Hochschulgruppe. Außerdem durfte ich auch bereits als Mitglied des Sprecher*innen-Rates sowie als Delegierter für den Unterbezirk Verantwortung übernehmen. Daneben hat mich auch mein Neuperlacher SPD-Ortsverband sehr freundlich und zuvorkommen aufgenommen und integriert. Was mich überdies aber beeindruckt hat waren die vielen coolen Menschen die ich so kennenlernen konnte, die sich, ob nun in Partei oder nicht, allesamt für eine gerechter und offene Gesellschaft einsetzen.

Ich bin in die SPD eingetreten, da ich durch die Kandidatur von Martin Schulz den Eindruck bekommen habe, dass die SPD ihre Fehler in ihrer Politik zum Ende hin mit Kanzler Schröder, durch die Einführung von Agenda 2010, eingesehen hat und dem Bürger, mit einem großartigen Kanzlerkandidaten, nun beweisen möchte, dass die Partei wieder werden kann, wie man sie aus Zeiten von Helmut Schmidt und Willi Brandt kennt.
Ich finde es zudem sehr intolerant und fast schon eine Frechheit von den Medien und der Presse, dass diese Martin Schulz, nach dieser kurzen Zeit, unter Druck setzt, indem sie von ihm erwartet jetzt schon Strategien zu nennen, wie er in Zukunft politisch vorgehen möchte, um wieder soziale Gerechtigkeit und Wohlstand in Deutschland zu schaffen. Also, immer locker durch die Hose atmen, fair sein und Martin erstmal ankommen lassen ;).