Jetzt:Gerecht – Jugendkonferenz 2017

Da waren wir. Freitag, 3. März, 18 Uhr, Willy-Brandt-Haus, Berlin. Die Anspannung stieg, die Neugier wuchs. Wann kommt er? Wie wird er sein? Am Freitag drehte sich um einen: Martin Schulz. Ein paar Minuten später gab es dann tosenden Applaus für den Mann, auf den wir so gespannt waren. Sogar die Gäste am Rande, für die es keine Sitzplätze mehr gab, es sich aber auf dem Boden gemütlich gemacht hatten, standen auf und klatschten. So fühlt es sich also an, wenn der Schulzzug ankommt: Begeisterung, Euphorie, Freude, und Neugier.

Johanna (Uekermann, Juso-Bundesvorsitzende) war nach mehr als 90 Sekunden Standing Ovations ganz hin und weg von der feierlichen Stimmung: „Das habe ich in meinen ganzen Jahren bei den Jusos noch nie erlebt! Wow!“ Ihre Begrüßungsworte beinhalteten natürlich auch unseren Wunschzettel an Martin, oder besser: Forderungskatalog. Nachdem sie die Jetzt:Gerecht Jugendkonferenz 2017 eröffnete, war es Zeit für Martin.

Er sprach über Studium, Mindestausbildungsvergütung, Bafög, sagte: „Ich weiß ganz genau, wie es sich anfühlt, nachts wach zu liegen, Angst zu haben, und nicht zu wissen, wie es weitergehen soll.“ Auch bei Digitalisierung, bezahlbarem Wohnraum, und Rente merkt man, dass Martin das, was er sagt, ernst meint. „Wir sind uns doch einig, dass es für jede*n Einzelne*n in Deutschland gerechter werden muss.“ Weiter machte Martin deutlich: „Im Grundgesetz steht, und ich zitiere Johannes Rau: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Da steht nicht: Die Würde des Deutschen ist unantastbar.“

Im Anschluss daran fand die Podiumsdiskussion „Jugend und Politik“ statt. Unter der Moderation von Johanna haben Hajo Schumacher (Journalist), Mirko Drotschmann (YouTube-Channel „Wissen2Go“) und Lisi Maier (Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendringes) über eine Alt/Jung-Quote gesprochen, den Martin-Hype, und darüber, warum man es sich heutzutage fast gar nicht mehr leisten kann, sich nicht für Politik zu interessieren.

Am Samstag, 6. März, um 9:30 besuchte uns Katarina Barley, um unsere Fragen bzgl. der Wahlkampagne, sozialen Gerechtigkeit, Ehe für Alle, Vermögenssteuer usw. zu beantworten. Katarina war aufgeschlossen, hörte interessiert zu, antwortete direkt und unverblümt.

Danach ging es, in unterschiedlichen Gruppen aufgeteilt, in den „Von der Idee zur Aktion“-Workshop, wie z.B.: Bildung, Europa, bezahlbarer Wohnraum, usw. Dort haben wir unter Anwendung der World Café-Methode über 4 Kategorien gesprochen: Story, Aktion, Wahlkampfmaterial, Online-Aktion.

Nach dem Mittagessen fing die Workshop-Phase I (Offline) an, in denen man sich in Themen reinsetzen konnte, wie z.B.: „Analysiere deinen Wahlkreis“, „Plane deine Kampagne“, „Lernen aus dem US-Wahlkampf“, „Pressearbeit“, „Verhandlungstraining“, „Rechtliche Grundlagen der Juso-Arbeit“, usw. Die Erfahrungsberichte danach fielen unterschiedlich aus.

In der Workshop-Phase II (Online), unter anderem „Fotos wie auf Instagram“, „Videodreh leicht gemacht“, war dann mehr Einsatz gefragt. Im Workshop „Die Bekloppten organisieren sich online – Was tun?“ wurde man Stammtischparolen ausgesetzt und sollte souverän darauf reagieren.

Nachdem Abendessen bekamen die Jusos Karlsruhe-Land, Kreisverband Neuwied und Düsseldorf den Innovationspreis für ihre tollen Ideen in den jeweiligen Kategorien „Aktion“, „Veranstaltung“ und „Online“. Um 21 Uhr hieß es: Party!

Am Sonntag, 7. März, diskutierten wir mit Juliane Seifert über die SPD im Bundestagswahljahr 2017, über Zahlen, Daten und Fakten. Danach wurden die bestbewertesten Ergebnisse in den jeweiligen Themen der „Von der Idee zur Aktion“-Workshops vorgestellt und im Anschluss verabschiedete sich Johanna mit einem Schlusssatz: „Wir bleiben dran, bis alles umgesetzt ist, für das wir stehen.“

Insgesamt ein tolles Wochenende!

                                                                                                                                                                                          Dafine Rexhay

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