Bericht vom Juso-Bundeskonkress in Bremen

Übermüdet, gestresst aber mit vielen neuen Erfahrungen kehren wir vom Juso-Bundeskongress 2015 in Bremen wieder zurück nach München und auch wenn es sicherlich noch einige Zeit braucht, das Erlebte zu verdauen, so können wir mit Sicherheit sagen, dass uns zwei bewegte Jahre ins Haus stehen. Wo soll man da bloß anfangen zu berichten?

Vorab freuen wir uns über die Wiederwahl der aus Niederbayern stammenden Juso-Bundesvorsitzenden Johanna Uekermann – nicht nur weil sie aus unserem Landesverband stammt, sondern weil sie in den letzten Jahren nie um Kritik an der SPD-Bundespartei verlegen war, wo diese nötig war. In ihrer Vorstellungsrede hat sie mehr als deutlich klargestellt, dass sich das nicht ändern wird.

Sigmar Gabriel wollte nicht zum Buko kommen. Offiziell wegen des Geburtstags seiner Frau, den Samstag verbrachte er aber (wohl ohne Frau) im benachbarten Werder Bremen Stadion beim Fußball. Es wäre sicherlich erfrischend gewesen, seine Stellungnahme zur aktuellen Politik sowie den Themen Europa, Frieden, Immigration, Vorratsdatenspeicherung, Pegida und AfD zu hören. Auch wenn er angesichts der aktuellen Stimmung im Verband, wohl auf wenig Rückenwind hätte hoffen können, so hätte er mit ein bisschen gutem Willen vielleicht doch dazu beitragen können, die wachsenden Gräben zwischen Bundes-SPD und Jusos zu glätten. Diese Chance wurde leider vertan. In seiner Abwesenheit diskutierten wir mit Manuela Schwesig (Bundesministerin), Ralf Stegner (SPD-Bundesvorstand) und Carsten Sieling (Bremer Bürgermeister). Besonders bewegend war die Rede von Laura Slimani, der Vorsitzenden unserer französischen Schwesterorganisation MJS, Laura machte eindrucksvoll klar, dass Sicherheit nicht durch Überwachung, sondern durch Bildung und Zukunftsperspektiven zu erreichen ist.

Im weiteren Verlauf des Bundeskongresses verabschiedenden wir viele der langen und detaillierten Anträge aus dem fast 600 Seiten starken Antragsbuch, an denen z. T. auch Münchner Jusos mitgearbeitet haben. Wir positionieren uns damit ganz klar links der aktuellen SPD-Bundespolitik und fordern eine rot-rot-grüne Alternative zur großen Koalition.

Ihr seht also, es wird spannend werden in den kommenden Jahren hin zur nächsten Bundestagswahl. Die Jusos München werden all diese Kämpfe kritisch begleiten und sich einbringen. Wenn ihr mehr wissen wollt, wir freuen uns darauf bei der kommenden Unterbezirkskonferenz am 9.12. mit euch zu diskutieren.

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Beitrag von Tim Hall